Hans Ruedi Giger (1940 – 2014) war ein aus der Schweiz stammender Bildhauer, Maler, Bühnenbildner und Filmregisseur. Populär wurde er unter anderem durch seine unzähligen großformatigen Airbrush-Arbeiten und monumentalen Skulpturen. Seine Werke sind einzigartig und sein Stil ist unverkennbar. Er schuf biomechanische Wesen und räumliche Werke, die teils organische, menschliche und maschinenähnliche Züge haben. Die Kreationen Gigers lassen sich den Genres Science-Fiction und Fantasy sowie dem Bereich des Okkultistischen und Makabren zuordnen.
Seine monströsen Kreaturen lieferten die Grundlage für die Ausgestaltungen der außerirdischen Wesen in den weltberühmten Filmen der gesamten Alien-Reihe. Zudem war er maßgeblich an den Spezialeffekten des Science-Fiction-Horrorstreifens beteiligt. Giger designte unter anderem Mobiliar für die einst geplante Romanverfilmung Dune. Dazu gehörten Varianten der sogenannten Harkonnen Capo Stühle – thronartige Sitzgelegenheiten für eine der Hauptfiguren des Films. Sie bestanden aus Aluminium und Fiberglas und wurden aus re-arrangierten Teilen des menschlichen Skeletts geformt. Einige von ihnen kann man in einer der berühmten Giger-Bars in der Schweiz besichtigen.
Giger-Bars in der Schweiz
Es gibt derzeit zwei Orte in der Schweiz, in denen sich eine Giger-Bar befindet, nämlich in Gruyères und in Chur. Die Einrichtungen der Bars im Heimatland entstanden unter der strengen Überwachung des Künstlers H.R. Giger selbst und entsprechen den Vorstellungen und Konzepten Gigers. Die erste wurde bereits 1992 eröffnet, die zweite 2003.
Bei Filmkennern werden schon unmittelbar beim Betreten der Bars Assoziationen an die Alienfilme geweckt. Der Eingang der Bar in Chur könnte direkt aus einer Filmszene stammen. Besucher bekommen sofort den Eindruck, ein außerirdisches Raumschiff zu betreten. Die Bars wurden durch und durch mit skelett- und knochenartigen Formen dekoriert. Überall finden sich Spuren von Gigers einheitlichen biomechanischen Stils. Jeder Stuhl, jede Armatur und jedes noch so kleine Detail passt ins Gesamtbild. Die Deckengewölbe bestehen aus riesigen endlosen Gerippegefügen und erwecken das Gefühl, dass man sich im Inneren eines gigantischen Monsters befindet.
Mit viel Liebe zum Detail und Humor hat sich der Künstler ein zusätzliches kleines Denkmal gesetzt. Als eine Signatur hat er ein sehr detailgetreues Abbild des eigenen Kopfes, das aussieht wie eine zum Leben erweckte Totenmaske, in die Thekenverkleidung integriert. Es erweckt den Eindruck, als wäre er von der Theke verschlungen worden oder als würde er gerade wieder von ihr freigegeben. Bei den Sitzgelegenheiten im Thekenbereich handelt es sich meist um Versionen der Harkonnen-Stühle, und wenn man auf ihnen sitzt, kann man leicht ins Zweifeln geraten, ob man wirklich nur ein Gast oder doch bald Beute oder Opfer einer bösartigen außerirdischen Kreatur ist.